Kreisgruppe Lippe

Leserbrief von Prof.-Dr. Roland Sossinka, BUND Bielefeld

20. Januar 2016

Die Hauptgeschäftsführer der IHKs in Bielefeld und Detmold bemängeln etliches am 2. Entwurf des LEP. Sorge bereite „der Wirtschaft” die Aufnahme des Nationalparks Senne in den Plan. Anscheinend ist Ihnen entgangen, dass zahlreiche Führungspersönlichkeiten namhafter Betriebe sich für den Nationalpark Senne ausgesprochen hatten, auch dass mehr als 75 % der Bevölkerung in OWL bei der letzten Emnid-Umfrage sagen: “Ja, dieser Nationalpark sollte geschaffen werden.”

Die Region im und um den Truppenübungsplatz Senne gehört zu den “hot spots” der Artenvielfalt in Deutschland. In Zeiten des dramatischen Aussterbens vieler Tier- und Pflanzenarten ist Sorge berechtigt, aber nicht ein Widerstand gegen diesen Nationalpark. Er ist sowohl für den Tourismus als auch für die Gesundheitsregion  OWL wirtschaftlich bedeutsam.

Aber den Geschäftsführern scheint nach eigener Aussage dies Thema zu komplex. Nachhaltigkeit ist offensichtlich nicht ihre Maxime, weshalb sie auch die sog. Detmolder Erklärung hochhalten und die Stadt Bielefeld dafür tadeln, dieses Manifest kurzsichtiger Egoismen nicht zu unterschreiben. Aber für die Lebensqualität der Menschen in OWL gehört außer einer stabilen Wirtschaft auch ein gesunder Lebensraum mit intakter Natur und nicht nur immer mehr Gewerbegebiete und noch mehr Lastwagen.

Prof.-Dr. Roland Sossinka
BUND Bielefeld 

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